Die Stimme ist ein Instrument. Sie ist nicht fest gebaut, wie eine Geige oder ein Klavier, sondern elastisch. Viele kleine und große Muskeln werden gebraucht um Töne zu produzieren. Anders wie bei einem Instrument, dessen Resonanzraum fest gebaut ist, muss der Sänger den Resonanzraum seiner eigenen Stimme entdecken und genau ergründen. Dieser Raum entsteht durch eine elastische Muskelspannung, die ich durch meine Vorstellungskraft (Phantasie) hervorrufen kann. Diese Muskelspannung kann ich erspüren und sollte dies regelmäßig trainieren, dann steht mir die eigene Resonanz jederzeit zur Verfügung. Jeder Einzelne benutzt unterschiedliche Ideen um sich in z. B. in ein großes Staunen zu versetzen. Wie sich das dann bei jedem Einzelnen anfühlt ist individuell ganz unterschiedlich.

Was bei fast allen Sängern sehr ähnlich ist, ist die Spannung, die durch hohe Töne, den Wunsch alles richtig machen zu wollen oder bei großer Aufregung entsteht. Meistens ist dann die Anspannung im gesamten Körper viel zu groß und führt zu Atemproblemen oder gar Atemlosigkeit. Außerdem wird dadurch der Resonanzraum stark verkleinert, das Volumen der Stimme wird auch viel kleiner, manchmal gedrückt, oder gehaucht und meist fühlt es sich eher anstrengend und unangenehm an. Ein Sänger, der sich über die Funktion seiner eigenen Stimme klargeworden ist, überzeugt den Zuhörer, durch einen richtig gespannten Körper. Eine Spannung die den Ausdruck, den Atem und die Töne gleichermaßen positiv beeinflusst. Der ganze Resonanzraum steht dann zur Verfügung, die Körpersprache wirkt völlig authentisch, und die Stimme kann durch vollen, ausgewogenen Klang und Ausdruck überzeugen. Mit Neugierde, Experimentierfreude, Leidenschaft, regelmäßigem Training und ein wenig Mut erkenne ich, mit welcher Leichtigkeit meine Stimme funktionieren kann. Aus einer Vielzahl von Übungen finde ich die Passenden heraus, die meinen ganz persönlichen Lernprozess fördern. Dadurch entwickele ich ein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.